Eigentlich war ich ja davon ausgegangen, dass ich mit dem Abschluss unserer Eventwoche Ende September meine Wanderschuhe bis zum nächsten Jahr einwintern kann.
Da hatte ich die Rechnung aber eindeutig ohne Kim und Finja gemacht. Die beiden wollten unbedingt noch im November eine Woche bei uns im SchwedenParadies ausspannen, nach langer Krankheit wieder neue Kraft tanken und 3 Tage mit uns wandern.
Nun gut, an uns soll es selbstverständlich nicht scheitern. Wer im November nach Schweden fährt, der weiß in der Regel, was ihn erwartet.
Und das Wetter hat auch jedes erwartete Klischee erfüllt: grau, nieselig, neblig, windig – in einem Wort ungemütlich für die meisten Menschen. Aber Kim und Finja sehen das genauso wie wir: einfach Wetter halt und auch das Grau kann wunderschön sein.
Wir sind alle drei Tage direkt vom SchwedenParadies gestartet, einmal nach Osten, einmal nach Norden und einmal gen Süden. Im Westen liegt ja der See Unnen und nach Baden war uns nun doch nicht mehr.
Finja hat einige schlechte Erfahrungen mit Mensch und Hund machen müssen. Daher sind wir am ersten Tag einfach erstmal mit den angeleinten Hunden losgelaufen und haben sie sich noch nicht gleich begrüßen lassen. Mein Kistenkobold war ein wenig irritiert – „Hallo sagen“ war noch immer das Erste – aber gut, dann laufen wir halt erstmal so los.
Finja war mit diesem Vorgehen sehr einverstanden und nach einer guten halben Stunde haben wir dann mitten im Wald „Leinen los“ gemacht und auf Hundeseite war alle Vorsicht vergessen. Die beiden Lakritznasen passten wunderbar zusammen und hatten jede Menge Spaß.
Nach 3 Stunden und 10 Kilometern waren Hund und Mensch dann auch soweit durchgefroren, dass für den ersten Tag der gemütliche Teil beginnen konnte.
Am Mittwoch hieß es dann wieder „gleiche Zeit und gleicher Ort“ und wir sind, diesmal nach der begeisterten Hunde-Begrüßung zu viert gen Norden aufgebrochen.
Die geplante Route führte uns an diesem Tag vermehrt richtig querfeldein und auf meine wiederholten Fragen nach der Länge der Runde waren die beiden dieses Mal unermüdlich und perfekt ausgestattet – „Wir können gerne noch weiter.“ hieß es immer wieder.
Offensichtlich hatten meine Gäste Gefallen an der schwedischen Landschaft gefunden.
Der Trail direkt am Seeufer des Unnen entlang war einfach wieder ein Traum, ich liebe ja dieses mystische Wetter, wenn man durch den Nebel nur erahnen kann, was man im Sommer so gestochen scharf sieht.
Unsere Rast in Nässja am Sandstrand haben die Hunde für ausgiebige Tobe-Spiele und Badeeinlagen genutzt, anstatt sich auch ein wenig auszuruhen. Die beiden hatten wirklich Spaß zusammen.
Irgendwann kroch dann aber doch die Feuchtigkeit und Kälte in die Kleidung und es war wieder Bewegung angesagt, um warm zu werden.
Nach gut 4 Stunden und etwas über 13 km sind wir dann wieder im SchwedenParadies angekommen. Aber auch wenn es auf unseren Wanderungen neblig und nieselig war, so war der Wettergott trotzdem beide Tage eindeutig auf unserer Seite. Abends hat es richtig geschauert und der Wind wurde auch stärker, da hätten wir selbst in Regensachen keinen Spaß mehr gehabt.
Kim hatte sich für ihren Urlaub ja eigentlich Schnee gewünscht und diesen Wunsch konnten wir tatsächlich am Freitag erfüllen. Nach fast 3 Wochen Dauer-Nieselregen kam an diesem Tag tatsächlich die Sonne wieder raus und der über Nacht gefallene Schnee hat die Landschaft zusätzlich verzaubert.
So sind wir am dritten Tag Richtung Süden marschiert. Unsere Wanderung führte uns in 4 Stunden und knapp 15 km durch die Fichten-, Lärchen- und Birkenwälder. Der Elch blieb uns leider verborgen, aber da hätten wir sicher nicht so viel erzählen dürfen.
Finja war diesmal nicht so sehr nach Spielen. Als Amerikanerin hat sie in ihrem Leben noch nicht so oft Schnee gesehen, da war es viel wichtiger zu schnuppern und die Welt zu erkunden. Mit eingefrorenen Haaren an Bauch und Beinen hat Finny den Tag in vollen Zügen genossen. Mit einem glücklichen Lächeln im Gesicht meiner beiden Wandergäste hieß es dann schließlich Auf Wiedersehen sagen.
Als begeisterte Mountainbikerin möchte Kim gerne wiederkommen und mit Norbert die Wälder auf dem Rad unsicher machen. Die beiden werden sicher auch Spaß haben.
Vielen herzlichen Dank für die sehr netten drei Wanderungen. Seven und ich hatten jede Menge Spaß, wir haben viel Neues erfahren und werden in Zukunft auch mit dem Wissen über Tinker-Pferde glänzen können.