Im Juli erreichte mich eine ganz liebe Mail aus Lübeck. Margit hatte meinen Wanderflyer schon letztes Jahr gefunden und wollte gerne in ihrem nächsten Schwedenurlaub die Wälder abseits der markierten Wanderwege erkunden. Ein paar Mails später hatten wir einen Termin vereinbart und alles besprochen. Jetzt, Mitte September, war es dann endlich soweit und wir haben uns persönlich getroffen.
Auch wenn mein Wandergast keinen eigenen Hund hat, sondern Katzenbesitzerin ist, war mein Kistenkobold auf der Wanderung doch herzlich willkommen.
Nach einer kurzen Begrüßung ging es dann auch gleich los in den Wald. Wie gehabt ist Seven vorne weg marschiert und hat uns den Weg gezeigt.
Margit konnte sich gar nicht sattsehen an den Farben, den Pilzen, der Landschaft, dem Moos, den Pilzen und nochmal den Pilzen.
Es war aber auch wirklich ein wunderschöner Tag mit ganz besonderem Licht.
Auch wenn die Bäume noch überwiegend grüne Blätter tragen, so lässt sich der kommende Herbst doch nicht mehr leugnen.
Wir sind von unserem SchwedenParadies gestartet und auf verschlungenen Pfaden zum Bolmen gewandert und dort am Ufer entlang haben wir den wunderschönen Tag genossen.
Ein Highlight an diesem Tag waren wirklich die Massen an Pilzen, die wir gesehen haben. Von Baumpilzen…
…über die klassischen Fliegenpilze, Pfifferlinge und Birkenpilze und ganz besonders hübsch der Ohrenförmige Seitling. Wie eine schneeweiße Lilie wuchs er aus den dicken Moospolstern heraus.
Da musste ich selbst erst einmal nachschauen, was das für ein wunderschöner Pilz ist.
Auch wenn die Sonne wieder hinter den Wolken verschwand, der Bolmen lag an diesem Tag ganz ohne Wellen vor uns und hat den Himmel gespiegelt.
Dann haben wir uns langsam wieder auf den Rückweg gemacht. Wieder ging es über einsame Waldwege und vorbei an den bereits braunen Farnen am Wegesrand.
Fast am Schluss unserer Wanderung haben wir dann noch ein echtes Highlight entdeckt: Trollsmör, wie es im Schwedischen heißt oder Hexenbutter auf Deutsch.
Das ist ein sehr mysteriöses Wesen, nicht Pilz und nicht Tier, das seinen Stammbaum etwa 700 Millionen Jahre zurückverfolgen kann – plus/minus ein paar Jahre.
Die Hexenbutter gehört genaugenommen zur Familie der Schleimpilze und trägt offiziell den Namen „Gelbe Lohblüte“. Schleimpilze sind eine Mischung aus Tieren und Pilzen und werden deshalb einer eigenen Klasse zugeordnet. Zu Beginn besitzen sie Tiermerkmale, ähnlich den Amöben und später bilden sie wie Pilze Fruchtkörper und Sporen.
Während ihres Wachstums bewegt sich die Hexenbutter mit winzigen veränderlichen Zellfortsätzen, welche nach Bedarf aus dem Plasma ausgestülpt oder auch wieder eingezogen werden können, in andauerndem Rhythmus fließend fort. Dabei nehmen sie Bakterien und andere winzige Organismen in ihrem Körper auf, um sie als Nahrung zu verdauen und hinterlassen eine weißlich glänzende Kriechspur mit verdauten Speiseresten. Diese kann man oberhalb des Pilzes gut erkennen.
Das war den Menschen früher natürlich sehr unheimlich und so ist dieser ungefährliche Pilz zu seinem fantastischen Namen gekommen.
In England nennt man ihn übrigens „Scrambled egg slime“ – Schleimiges Rührei. Auch ein passender Name, wie ich finde.
Das erste Mal bin ich bei meinem Urlaub auf Öland über Infos zu diesem Wesen gestoßen, aber live gesehen habe ich ihn noch nie. Es ist immer wieder faszinierend, was die Natur so hervorbringt.
Ich möchte mich auf jeden Fall, auch im Namen von Seven, bei Margit für den wunderschönen Tag bedanken. Auch wenn alle meine Gäste natürlich gerne in der Natur sind, so macht es doch doppelt Spaß jemandem unsere Wälder zu zeigen, der mit so leuchtenden Augen durch die Welt geht.
Vielleicht sehen wir uns ja in deinem nächsten Urlaub wieder, wir würden uns sehr freuen.
Jo, sehr spannend! Wenn man so unterwegs ist hat der Tag oft zu wenig Stunden….
Oh ja, es ist in der Tat „Pure Begeisterung“, ich werde diesen tollen Tag mit dir, Bärbel und deinem süßen Kistenkobold Seven nicht vergessen!
Es war wundervoll und ich habe wieder so einiges dazu gelernt. Außerdem hatte ich auch mächtig viel Spaß mit Bärbel und dem Kistenkobold Seven!
Leute, solltet ihr eine Wanderung mit Bärbel und ihrem Kistenkobold Seven in Erwägung ziehen, dann kann ich euch nur dazu raten – zögert nicht, sondern tut es, ihr werdet mit Sicherheit genauso begeistert sein wie ich.
Was mich betrifft, beim nächsten Schweden-Urlaub ist es so sicher wie das Amen in der Kirche, werde ich auf jeden Fall mit Bärbel und Seven wieder gemeinsam durch die schwedischen Wälder wandern.
In diesem Sinne möchte ich mich hier nochmals für die tolle Wanderung bei Bärbel und ihrem süßen Kistenkobold Seven ganz herzlich bedanken!
Hallo liebe Margit, vielen Dank für deinen tollen Kommentar. Er spiegelt genau deine Begeisterung wider und zaubert mir ein dickes Lächeln ins Gesicht. Seven lässt auch schön grüßen und wir freuen uns schon jetzt auf ein Wiedersehen. GLG