Handschuh-Urlaub 2.0

Mit ihren beiden Hunden Chris und Matteo war Marlies im Mai 2019 schon einmal für 2 Wochen zu Gast bei uns und wir sind gemeinsam viele schöne Runden gewandert. Ihr Galgo Matteo und mein Kistenkobold Seven waren auf Anhieb gute Freunde und haben mit großer Begeisterung miteinander gespielt. Damals hatten wir einen Wanderurlaub geplant, der wie ein Handschuh zu ihren Vorstellungen passte.

Wie so viele andere musste auch Marlies ihren geplanten, zweiten Urlaub in 2020 dann coronabedingt stornieren. Allerdings hat sie dieses Jahr die Zeit im wahrsten Sinne des Wortes nachgeholt. Jetzt setzt euch hin und atmet tief durch: Die Drei waren sagen und schreibe 4 (in Worten v-i-e-r) Wochen unsere Gäste und haben das Frühlingserwachen bei uns komplett live erlebt.

Von langer Hose und Regenjacke, bis kurze Hose und Baden haben wir alles mitgemacht. Die alte vierbeinige Dame des Trios ist Chrissy, mit ihren 13 Jahren schon sehr betagt. Der Gedanke war daher, doch viel Zeit am Ferienhaus zu verbringen und zu verschiedenen, kleineren Runden aufzubrechen. Diesen Plan hat Chrissy allerdings vehement durchkreuzt. „Kurze Touren?“ – ne, da habe ich keine Lust zu. Ich möchte bitte Singletrails oder Querfeld ein und dann vorne weglaufen. Dann können es auch gerne 10 km am Tag sein, kein Problem.

Marlies staunte nicht schlecht über die Beharrlichkeit und Ausdauer ihrer Hündin. Am Abend gab es dann eine Wohlfühl-Massage und am nächsten Morgen um 11 Uhr standen alle 3 wieder auf der Terrasse, bereit für neue Abenteuer.

Ich starte meinen Bericht dieser tollen 4 Wochen logischerweise am Anfang und ihr geht am besten einmal los und holt euch eine Tasse Kaffee und einen Keks, der Bericht dauert diesmal ein wenig länger. Kaffee und Kekse hatten wir übrigens auch immer dabei, zusätzlich aber natürlich auch Leckerlies für die Hunde und Energiefutter für Chris.

Seid ihr bereit? Los geht’s:

Wie schon geschrieben, dachten wir Zweibeiner an kurze Runden und so haben wir auch die ersten Tage verbracht. Gemütlich sind wir losgezogen, meist direkt vom Ferienhaus und haben in aller Ruhe die Umgebung erforscht. Weil ja „langsam und gemütlich“ ausgerufen war habe ich auch meinen alten Bodyguard Hurley mitgenommen, das ist ja heute schließlich sein Lebensmotto.

So waren wir ein großes Rudel mit 4 Hunden und 2 Menschen und jeder Menge Spaß. Als wir merkten „da geht doch mehr“, haben wir uns an die ersten größeren Runden in der näheren Umgebung getraut.

Marlies hatte meinen Bericht über die Wanderung zur Hängebrücke gelesen und gleich Bescheid gesagt, dass sie das auch sehen möchte. Also haben wir uns auf den Weg gemacht. Erst durch unser schönes Naturreservat Ödegärdet und dann weiter zur Hängebrücke.

Das Energiebündel Matteo durfte immer seinen Rucksack tragen und war damit natürlich extra wichtig. Toll hat er diese Aufgabe übernommen und somit konnten unsere Wanderungen auch in unserem und nicht in seinem Tempo stattfinden. Sonst wären wir wohl nur als Canicrosser unterwegs gewesen.

Wir wurden dann langsam mutiger und haben uns als nächstes nach Byholma getraut. Dort gibt es fast endlose Kilometer Wege, man sollte sich allerdings gut auskennen, um auch immer wieder zum Auto zurückzufinden. So konnten wir prima austesten, was unsere alten Herrschaften denn so schaffen, ohne sie zu überfordern.

Das Wetter war zu Beginn ein wenig durchwachsen und bei unserem Stopp direkt am See Bolmen sahen wir schon den Regen hochziehen. Das Gewitter hat uns dann auch voll erwischt, aber dank perfektem Timing konnten wir uns gerade da unterstellen und so sind wir dieses Mal trotzdem trocken geblieben.

Seven und Matteo saßen natürlich schon in den Startlöchern für ihr lustiges Flitze-Spiel. Zugegeben, Matteo ist mit Abstand deutlich schneller, aber Spaß hatten beide zusammen trotzdem jede Menge.

Neuer Tag, neues Glück: Die Sonne lachte wieder vom Himmel und wir sind zum Naturreservat Nässja aufgebrochen. Nicht weit entfernt von unserem SchwedenParadies und wunderschön. In der Vorsaison und unter der Woche ist man dort mit großer Wahrscheinlichkeit ganz allein. Im Sommer ist der Strand dagegen schon gut besucht. Aber noch ist Mai und der Sommer noch ein wenig hin.

Wunderschöner, alter Buchenwald, Singletrails direkt am Wasser entlang – was will man mehr? Vielleicht noch Baden am Sandstrand? Das können wir hier auch bieten.

Und dann noch diese bezaubernde Landspitze, direkt in den Unnen, ich liebe diese Gegend einfach.

Als nächstes war es Zeit für einen völlig verregneten Sonntags-Spaziergang, an dem wir jede Menge Spaß hatten. Das Wetter ist halt nur Wetter und sollte nie ein Grund sein, dass man sich die Laune verderben lässt. Und bei solcher Umgebung wäre das ja auch wirklich blöd, oder was meint ihr?

Inzwischen hatte es sich eingebürgert, das Chrissy bei unseren Touren vorneweg lief, dann folgte meist Seven und die beiden Herren zum Schluss. Hurley musste am Anfang ein bisschen den Macker machen und Matteo war hinreichend beeindruckt, aber je länger wir unterwegs waren, umso selbstverständlicher waren auch die Herren der Schöpfung ein harmonisches Team. Mädels neigen da ja leider oftmals zum Zickenkrieg, Männer sind da so herrlich entspannt.

Dann waren wir noch auf vielen, kleineren Touren unterwegs. Einmal sind wir noch richtig pladdernass geworden, aber danach hat dann auch endlich der Sommer Einzug gehalten.

Das wichtigste war uns immer, dass die Hunde sich wohlfühlten und Spaß hatten und ich bin mir sehr sicher, dass alle Beteiligten das auch so gesehen haben.

Ich habe jetzt schon so viel geschrieben und noch doch lange nicht alles erwähnt, was wir erlebt haben. Ein Highlight war sicher noch der Ausflug zum Danska Fall. Der Fluss Assman überwindet hier in mehreren Stufen einen Höhenunterschied von insgesamt 36 Metern und schlängelt sich durch ein schmales Tal mit steilen Abhängen. Das ist mit das meistbesuchte Naturreservat in Halland, aber schon ein wenig abseits des Wasserfalls waren wir wieder ganz für uns.

Ein absolut lohnenswerter Ausflug mit einer sehr abwechslungsreichen Gegend. Es ist sehr empfehlenswert, den markierten Wanderwegen zu folgen. Insgesamt gibt es hier 8 verschiedene Strecken und auch der Hallandsleden führt vorbei.

Und immer noch bin ich nicht am Ende mit meinem Bericht. Wir waren noch in Odensjö im Hembygdspark, bei Ivars Kirka, im Café am Park haben wir Burger gegessen, wir haben Elche gefüttert in Ellinge, waren am Unnen und am Bolmen unterwegs, sind am Jansberget gewandert und und und.

Und am Schluss waren doch tatsächlich auch die 4 Wochen vorbei. Irgendwie ist die Zeit wie im Flug vergangen und wir saßen plötzlich da und mussten wieder Abschied nehmen.

Vollgepackt mit tollen Eindrücken und einer riesigen Menge Erinnerungen ging es dann nach Hause, aber nicht ohne das Versprechen, wieder zu kommen und neue Abenteuer zu erleben.

Ganz lieben Dank, liebe Marlies, für die tolle Zeit, deine heilenden Hände für meine kleine Zaubermaus, die vielen Gespräche, die tollen Momente und überhaupt. Schön, dass ihr da wart und auf Wiedersehen.

Ein Kommentar zu „Handschuh-Urlaub 2.0“

  1. Liebe Bärbel, lieber Norbert
    Ach, was schöne Erinnerungen werden da wieder wach, wenn ich Bilder sehe und Texte lese… – an wunderbare Wochen der Erholung, egal bei welchem Wetter. Es war wieder traumhaft. Danke für diesen besonderen Urlaub. Das war wieder Spitze.
    Allein für Chrissy – und besonders natürlich mit ihr, war das einfach nur großartig.
    (M)Ein glücklicher Hund… sehe sie mit lachenden Augen auf der Hängebrücke. Was hatte sie da für einen Spaß, oder unser Hindernisparcour: Spitze!
    … ich habe die Welt fast um mich vergessen, sogar Corona… :0))
    Knuddler an die Zaubermaus und den taffen Bodyguard Hurley… wir kommen wieder, keine Frage.
    Danke Danke Danke

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