Seit vielen Jahren ist es endlich mal wieder soweit. Vielen von euch habe ich davon erzählt, wie sehr ich es liebe auf dem Eis unterwegs zu sein und meine Wanderwelt aus einer anderen Perspektive zu erleben.
Dieses Jahr gibt es im SchwedenParadies wieder einen Winter, der seinen Namen verdient hat. Seit 14 Tagen haben wir Dauerfrost mit bis zu -15°C nachts und tagsüber um die -6°C. Und die Prognose für die nächsten 10 Tage sieht auch nicht anders aus.
Ich konnte es nicht mehr erwarten und habe mich heute mit Seven auf den Weg gemacht, um am Ufer des Bolmen entlangzulaufen. Mein Schnauzer-Opi kommt auf dem glatten Eis nicht mehr so gut voran, deshalb habe ich ihn auf dem warmen Sofa bei Norbert gelassen.
Also schnell Rucksack gepackt und warme Sachen angezogen und dann nichts wie los:
Erst Richtung Önnekvarn, durch den Wald und dann an den Bolmen.
Ein Blick Richtung Westen zum Ende der Bucht, ein Blick Richtung Osten – es sind noch keine Spuren hier auf dem Eis, wir sind die ersten. Es sieht alles sehr stabil aus, das Eis arbeitet nicht und wir wollen ja auch nur am Ufer bleiben. Los geht’s.
Blauer Himmel, kalte -8°C, der Wind pfeift uns von vorne entgegen und wir haben die Welt ganz für uns alleine.
Wundert euch nicht über das unterschiedliche Aussehen des Eises. Es ist eine feste, geschlossene Eisdecke, der Wind hat den Schnee ein wenig zusammengefegt, das ist alles. Wenn ihr das Video mit Ton anschaut, dann hört ihr den Wind, der uns entgegenpfeift und wie ruhig es auf der windabgewandten Seite ist.
Mit den Temperaturen hatten wir gerechnet, ich bin entsprechend angezogen und Seven hat ihr Kuschelfell. Sollten ihre Füße zu kalt werden, gehen wir an Land und durch den Wald zurück nach Hause. Sollte der Weg schon zu weit sein, habe ich, wie auf meinen Wanderungen mit euch, Norbert als meine Versicherung zu Hause, der sich ggf. ins Auto setzen kann, um uns abzuholen.
Da müssen wir nach ein paar Kilometern feststellen, dass wir doch nicht die ersten und einzigen sind, die auf die Idee mit dem Wandern auf dem Eis gekommen sind. Quad-Spuren führen zu einem gesägten (ehemaligen) Loch im Eis – hier hat schon jemand beim Eisangeln gesessen.
Nach gut 1,5 Stunden mit Gegenwind auf dem Eis war es an der Zeit für eine kleine Pause. Windgeschützt und in der Sonne haben wir beide uns niedergelassen.
Eine kleine Mahlzeit, etwas zu trinken und einfach dasitzen, den Wolken zusehen, wie sie über den Himmel treiben, das Gesicht in die Sonne halten und trotz der eisigen Temperaturen die Wärme genießen und schon ein wenig vom Frühling träumen.
Wir sind auf unserer Wanderung vorbeigekommen an den Plätzen, die ich so gerne mit euch aufsuche: zum Rasten, zum Füße baden, zum Trinken und Baden für die Hunde. Erkennt der eine oder andere von euch die Plätze wieder und sagt „Da bin ich schon gewesen!“? Der Winter lässt die Landschaft anders aussehen und dazu kommt noch die ungewöhnliche Perspektive von der Wasserseite.
Schließlich wurde es Zeit umzukehren und den Rückweg anzutreten. Der Wind war wirklich kalt und wir hatten schon gut 6 km auf dem Eis zurückgelegt.
Wir waren „unsere“ Bucht des Bolmen gut zu 2/3 hochgelaufen und näherten uns der großen Wasserfläche des Bolmen. Wenn ihr genau hinschaut seht ihr, wie groß der See ist.
Für heute war es für uns Zeit umzudrehen, aber wir kommen wieder und dann gibt es neue Bilder und neue Eindrücke.
Seven zog es vermehrt Richtung Ufer, so langsam wurden ihre Pfoten kalt und so sind wir runter vom Eis und durch den Wald zurück nach Hause.
Gut 12 km waren wir heute mal wieder unterwegs, diesmal auf einer ganz ungewöhnlichen Strecke. Es kommt sicher auch die Zeit, wo wir dieses besondere Erlebnis mit euch teilen können.
Danke für diesen besonderen Tag mein Kistenkobold und schön, dass ihr uns begleitet habt. Wir sitzen jetzt gemütlich vor dem Kamin und lassen es uns gut gehen.
Wow, tolle Bilder, herrlichstes Wetter, muss eine tolle Wanderung gewesen sein, diese Ruhe (bis auf den Wind natürlich) … knuddel mir „Hildegard“ Liebe Grüße Schippi