Ein Ausflug zum Svartebro-Naturreservat

Heute darf ich mal etwas schreiben, endlich. Mit meinen 85 Jahren habe ich ja wohl auch alles Recht, hier auch einmal zu Wort zu kommen, schließlich muss ich fast immer mit.

Früher hätte ich nicht lange gezögert, wenn es heißt „Wollen wir einen Ausflug machen?“ Ich wäre mit meiner gepackten Tasche der erste am Auto gewesen. Mein Mensch hätte noch nicht einmal „Ausflug“ gedacht, da wäre ich quasi schon losgefahren. Aber heute? Nun mal echt, ich bin nicht mehr der Jüngste und meine Knochen und Gelenke wollen auch nicht mehr so wie früher. Und dann mein schwarzer Pulli – unglaublich cool und ohne Frage die einzige wahre Farbe, aber im Sommer wirklich nicht die beste Bekleidung. Es ist, wie es ist, manche Sachen kann man halt nicht ändern. Aber ich schweife ab, das ist das Alter, Entschuldigung.

Wir wollten also einen Ausflug machen, mal wieder etwas anderes sehen… ich kann meine beiden Mädels ja auch nicht alleine fahren lassen, also bin ich mit. Mein Mensch erzählt, das Svartebro Naturreservat hat so eine große Ausschilderung an der Hauptstraße bekommen und wir waren auch lange nicht mehr da, da hat sich bestimmt was getan. Sicher, na klar, müssen wir uns unbedingt anschauen. Aber wehe einer klaut das Sofa, während ich nicht da bin.

Am Parkplatz ging es schon los: gerammelt voll, kein Platz zu bekommen und jede Menge Menschen.

Parkplatz Naturreservat

Ok, war nur Spaß. Wie meistens war wieder außer uns keiner auf die tolle Idee gekommen, gerade heute hier einen Spaziergang zu machen. Also aussteigen und los. Auf dem Weg zum eigentlichen Naturreservat hatten sie noch die Vegetation ein wenig zurückgeschnitten, man kann also wirklich nicht behaupten, dass nix passiert wäre, aber das war es dann auch schon.

Früher gab es hier noch eine Infotafel zum Naturreservat, die fehlt heute (oder sie wird gerade neu gemacht). Mir ehrlich gesagt wurscht, ich kann eh nicht lesen. Ah, ich höre gerade: Wenn ich hier schreiben will, dann muss ich auch ein paar Fakten erzählen.

Also gut, hier zur Info für euch, die ihr Wissbegierig seid (alle Lakritznasen also einfach Weiterscollen): Das Gebiet ist bereits seit 1952 als Domänreservat unter Schutz gestellt und wurde 1996 in ein Naturreservat gewandelt. Es ist 31 ha groß, das entspricht etwas mehr als 43 Fußballfelder oder halt 310.000 m² und ist ein sogenanntes Urwaldreservat am Fluss Murån. Der mündet in den Bolmen und die Flußufer hier sollen in ihrer natürlichen Übergangsform von Nadelmischwald und Moor erhalten bleiben.

Der Wald hier ist also unberührt und zum Teil älter als 200 Jahre. Das heißt jede Menge uralte Düfte (was super spannend ist), aber auch Bäume zum Drübersteigen (was nicht so super ist). Es gibt ganz viele seltene Pflanzen (was nicht soo spannend ist) und die Feuchtgebiete hier sind unberührt (wieder spannend – nasse Füße, Matsch – beides gut für die Haut).

Damit hätte ich meiner Schuldigkeit genüge getan und jetzt kann ich endlich von unserem Ausflug berichten. Ihr seht schon, blauer Himmel, es ist warm und die Sonne brennt. Zum Glück waren wir zeitig unterwegs. Hier also unser Ausflug:

Moorige Waldwege
Mischwald mit Fichten, Kiefern und Birken
Jede Menge Totholz
Enge, verschlungene Singletrails
Noch mehr Wald
Stämme zum Drüberklettern
Ja, das ist hier der Weg
So, und hier waren wir jetzt einmal rum.
Und hier noch der Waldbewohner
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Moorige Waldwege
Mischwald mit Fichten, Kiefern und Birken
Jede Menge Totholz
Enge, verschlungene Singletrails
Noch mehr Wald
Stämme zum Drüberklettern
Ja, das ist hier der Weg
So, und hier waren wir jetzt einmal rum.
Und hier noch der Waldbewohner
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Wer schon mal mit uns unterwegs war, oder die Gegend ein bisschen kennt: Es ist ein wenig wie „Hästhultsskogen meats Ivan’s kirka“. Nur riecht es ganz anders, durchaus interessant und empfehlenswert. Ich höre gerade etwas von orangen Markierungen am Weg. Das mag stimmen, ich bin rot-grün-blind und habe da auch nicht wirklich drauf geachtet. Es ist auf jeden Fall ein Rundweg, nicht sehr lang, aber schon eine besondere Ecke.
Blaubeeren gibt es hier auch und jede Menge tolle Baumpilze:

Überraschender Weise kennt mein Mensch sich da nicht so aus, sonst weiß sie ja immer alles. Also, wer eine Ahnung hat, was das für ein Pilz ist, immer raus damit. Ich nenne ihn Fritz und gut.

So, damit wäre ich dann am Ende mit einer Erzählung von unserem Ausflug.

Eine Sache liegt mir noch am Herzen: Es ist wirklich wahnsinnig warm im Moment. Schon morgens früh brennt die Sonne vom Himmel, selbst bei uns im Norden.

Denkt bitte an uns Vierbeiner und lasst uns nicht im Auto warten. Auch nicht „nur kurz“. Und eine Klimaanlage bringt euch vorne im Auto vielleicht kühle Luft, aber wenn die Sonne auf die Heckscheibe brennt, dann ist es bei uns im Kofferraum trotzdem unerträglich heiß. Nehmt bitte Rücksicht auf uns. Wir können unseren Pulli nicht ausziehen und nicht so schwitzen wie ihr, aber das wissen sicher alle, die hier mitlesen.

Nehmt bitte immer Wasser mit für uns, ich trinke das pur, kein Problem. Aber Seven ist da eigen, unterwegs mag sie nicht so gerne trinken (Frauen halt). Da macht unser Mensch entweder ein bisschen Jogurt ins Wasser (das darf aber natürlich nicht schimmeln) oder sie hat Leckerlis ganz klein zerbröselt. Die tut sie dann ins Wasser damit es nach etwas schmeckt. Alles nur für die feine Dame. Stimmt schon, trinken ist für uns bei der Hitze echt wichtig.

Ich danke euch für eure Zeit und hoffe, mein Bericht hat euch gefallen. Vielleicht komme ich ja nochmal dazu, von unseren Unternehmungen zu berichten. Wir waren hinterher übrigens noch schön schwimmen und mein Sofa war auch noch da – alles gut.

Hurley

Euer Hurley

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