Heute war tagsüber für die Teilnehmer ein Ruhetag eingeplant, weil wir uns am Abend zu einer gemeinsamen Nachtwanderung aufmachen wollten.
Leider begann der Tag mit einer schlechten Nachricht: Lenny, der Hund von Anke, hatte leider wieder einen epileptischen Anfall und daher haben die beiden sich für die geplante Tour abgemeldet. Leider kann man mit Epilepsie nicht planen, niemand kann vorhersagen, wann die Anfälle auftreten und was denn nun genau der Auslöser ist. Zum Glück war der Anfall nicht so heftig und Lenny ist schnell wieder rausgekommen.
Das hat die allgemeine Stimmung natürlich ein wenig gedrückt und so haben wir in kleinerer Runde beim gemeinsamen Abendessen im SchwedenParadies gesessen, um uns für die anstehende Wanderung zu stärken.
Wir hatten heute den bisher wärmsten Tag der Woche mit etwa 25°C und blauem Himmel. Ich war also sehr zuversichtlich, dass wir über dem See Unnen auch mit einem fantastischen Sonnenuntergang belohnt werden würden.
Gleichzeitig nähern wir uns wieder einem Vollmond, so dass unsere Nachtwanderung buchstäblich unter einen guten Stern stand.
Gegen 18.00 Uhr haben wir uns dann gemeinsam auf den Weg gemacht. Noch war es ja hell und die Sonne schien vom Himmel. Daher ging es über schmale Waldwege und querfeldein bis zu unserem ersten Stopp am See.
Ein beeindruckendes Panorama hat uns schon hier erwartet und Bobby hat sich mal wieder als Poser geoutet.
Nach einem kurzen Stück auf der Straße ging es dann wieder hinein in den Wald und wie Basti so treffend bemerkte gehen auf diesem „Weg“ nicht soo oft Leute entlang.
Aber versprochen war ja auch eine Woche mit Wanderungen abseits der üblichen und bekannten Pfade und ich wollte natürlich meine Versprechen auch halten.
Bevor es direkt am Ufer des Unnen weiterging haben wir noch eine Rast auf einer Wiese gemacht und die Hunde wussten schon sehr genau, wer von uns die besten Leckerlis dabei hat 🙂 Futterneid ist den Hunden unserer Gruppe zum Glück unbekannt und so ist in dieser Woche auch das Fremdfüttern völlig unproblematisch und sehr harmonisch.
Weiter ging es auf einem Singletrail direkt am Seeufer entlang, dem Sonnenuntergang entgegen.
An einer Bucht mit Sandstrand hat uns dann wieder Norbert als die gute Seele unserer Wanderwoche mit Kaffee, Tee und Keksen erwartet und wir haben eine knappe Stunde dem Schauspiel der untergehenden Sonne zugesehen, während die Hunde alles andere als müde waren.
Bis zu unserer Rast hatten wir jetzt schon gut 7 km zurückgelegt und die gleiche Strecke war natürlich auch noch für den Rückweg zu bewältigen. Basti hat mit Giana das Los „Bitte nimm mich mit dem Auto mit“ gezogen und so ist unsere Truppe der unverdrossenen Wanderer auf 3 geschrumpft, die sich dann durch die beginnende Dunkelheit auf den Heimweg gemacht hat.
Zuerst haben wir uns noch unterhalten und nicht weiter auf unsere Schritte geachtet, aber je mehr die Dunkelheit über uns hereingebrochen ist, umso stiller wurden auch wir. Die Stimmen wurden leiser, über Flüstern bis zum Schweigen, die kleinen Kiesel auf den Wegen wurden beim Drauftreten plötzlich zu lärmendem Untergrund und die raschelnde Hose, die tagsüber gar nicht zu hören ist, trat plötzlich in den Vordergrund.
Bis um 23.00 Uhr wurde es gar nicht „richtig“ dunkel, wir sind ohne Kopflampen heil zurück ins SchwedenParadies gekommen. Der Mond hat uns unseren Weg gewiesen und die nahende Sommersonnenwende lässt sich schon jetzt im Mai nicht mehr leugnen.
Außer ein paar Fledermäusen und wahrscheinlich einem Hasen war außer uns leider kein Waldbewohner unterwegs, den Elch müssen wir dann tatsächlich morgen im Elchpark bewundern.
Trotzdem hat der Abend sehr viel Spaß gemacht, auch bekannte Wege sehen bei Nacht immer wieder anders aus und nach etwas über 5 Stunden und 14,5 km waren auch die dynamischsten Hunde schließlich müde und reif für das Bett.
Gute Nacht, süße Träume und bis morgen zu einem neuen Abenteuer.
Der Sonnenuntergang, traumhaft. Klasse Bild? und lieber Lenny, Dir geht es hoffentlich wieder gut. LG Schippi