2023 ist irgendwie nicht das Jahr für geplante Wanderungen. Das Wetter hat ab Midsommar aufgehört mit Sommer und seitdem begleitet uns Aprilwetter mit viel Niederschlag. So auch bei meiner Wanderung mit Giga und seinem Herzensmenschen.
Gestartet sind wir bei schönem Wetter, laut Prognose sollte es den Tag über auch trocken bleiben – nur leider hat das Wetter wohl seine eigene Prognose nicht gelesen. Wir sind jedenfalls mehrmals nass geworden und unser anfängliches Ignorieren des Regenschauers haben wir aufgrund der Intensität schnell aufgegeben.
Aber trotzdem ist es natürlich nur Wasser und überhaupt nicht schlimm. Unsere Laune war viel mehr geprägt von der Freude über das Wiedersehen und wir hatten schließlich auch zwischen den Schauern immer wieder ganz viel Sonnenschein.
Aber von Anfang an: Wir haben uns alle Vier in meinen kleinen Duster gezwängt und sind ein kleines Stückchen gefahren. Wiederkommer-Gäste sind oft so herrlich unkompliziert. Mein Ziel war ein Waldgebiet am Bolmen. Es gehört einem älteren Herrn und er liebt seinen Wald genauso wie ich. Oft treffen wir uns auf meinen Wanderungen mitten im Nirgendwo und klönen ein wenig. Es ist alles ein kleines Dorf hier und jeder kennt jeden. Er freut sich, dass ich seinen Wald so schätze und die Natur achte und ich freue mich, dass ich mit meinen Gästen über sein Land laufen darf.
Giga und Seven kannten sich auch schon vom letzten Besuch und unserer gemeinsamen Wanderung damals. Es ist zwar nicht die große, innige Liebe, aber sie kommen gut miteinander aus.
Ich habe leider vergessen unsere Route aufzuzeichnen, weil wir auf der kurzen Fahrt und beim Aussteigen schon viel zu sehr mit Erzählen beschäftigt waren. Daher kann ich euch leider nicht unseren Krickel-Krakel-Weg durch die Wälder zeigen. Wir haben uns nur auf einer Fläche von etwa 1 x 2 km bewegt und sind trotzdem knapp 4 Stunden unterwegs gewesen, ohne einen Weg zweimal zu gehen.
Diesmal waren wir dabei ganz viel querfeldein unterwegs, anders ist das natürlich nicht möglich. Viele Forstwege hier sind Sackgassen mit einem Wendehammer am Ende, da bleibt normalerweise nur der Weg zurück. Stück für Stück habe ich mir meine eigenen Verbindungswege gesucht und dabei so eigentlich die Natur erst wirklich hautnah erleben dürfen. Es ist eben doch etwas anderes, auf einem Weg zu stehen oder ganz allein mitten im Wald.
Meine Gäste hat das Laufen ohne Wege nicht gestört und die älteren Fichtenwälder mit den dicken Moospolstern am Boden sind ja auch einfach wundervoll zum Durchqueren. Der Boden ist weich wie ein Trampolin und wenn man weiß, wo man ist und in welche Richtung man gehen muss, ist alles ganz entspannt. Giga war wieder dynamisch dabei, wir hatten zwischendurch immer wieder fantastische Pausenmöglichkeiten für den süßen Seehund.
Und am Schluss war er, wie Jeffrey Lebowski aus The Dude, mit seinem Bademantel stilecht gekleidet.
Unsere Kaffeepause haben wir bei strahlend blauem Himmel direkt am See gemacht und wir dachten schon, dass uns der Wettergott jetzt doch gewogen ist und wir unseren Rückweg zum Auto trockenen Hauptes beenden könnten.
Hat leider nicht geklappt.
Aber wie es sich für ein gutes Aprilwetter im Juli gehört, schien nach dem Schauer die Sonne wieder vom blauen Himmel.
Insgesamt war es ein wundervoller Tag mitten in der Natur mit einem ganz besonderen Menschen. Vielen Dank, dass ich dich kennenlernen durfte und viel Spaß auf deinem weiteren Lebensweg. Hoffentlich treffen wir uns noch ganz oft wieder.