In diesem Jahr sind 2/3 unserer Gäste infizierte Wiederkommer, bei denen wir mit unserem Angebot der Auszeit vom Alltag mitten ins Herz getroffen haben. Das freut mich natürlich ganz besonders, weil es auch alles so nette und liebe Menschen sind – aber andere suchen wohl auch eher den Aktionurlaub mit Musik und Ramba-Zamba.
So hat es auch unsere Gäste von Scully-Haus erwischt. Den ersten Urlaub haben sie noch in unserem Wohlfühlhaus Hubi verbracht, aber als begeisterte SUP’er ist unser Traumhaus mit eigenem Seezugang natürlich die perfekte Wahl.
Eine Wanderung durfte auch wieder nicht fehlen und auch wenn ihr vierbeinige Begleiter mit seinen 12 Jahren nicht mehr der Jüngste ist, so ist er doch besser drauf als mancher Junghund. Das Wetter war Ende Mai schon absolut sommerlich, deshalb sind wir lieber etwas zeitiger gestartet, um der Mittagshitze ein wenig zu entgehen.
Seven durfte auch wieder mit von der Partie sein, eine(r) muss den Weg ja kennen. Wir haben den See Unnen diese Mal zur Hälfte umrundet – nein, nicht zu Fuß, mit dem Auto, um unsere Wandertour auf der anderen Seeseite zu starten.
Zu Beginn waren meine Gäste noch in dicken Pulli und Jacke gehüllt und nach und nach hatten wir einen kleinen Striptease, weil es doch, wie erwartet, immer wärmer wurde.
Geführt hat uns der Weg diesmal zu Beginn auf etwas breiteren Wegen durch schattige Fichtenwälder, mit einem ersten, kleinen Zwischenstopp am See Unnen.
Danach wechselte die Landschaft dann in das wunderschöne, leuchtende Grün der frischen Buchenblätter und die Wege wurden schmaler.
Seven war wie immer etwas ungeduldig, wo wir wohl bleiben. Dieses stehen bleiben und genießen findet sie oftmals völlig unnötig. Die Menschen schnuppern dann ja nicht einmal irgendwo, wo es spannend ist. Nein, sie stehen einfach da und starren in die Gegend – in Hundeaugen wirklich unverständlich.
Schließlich kam jetzt bald ihr Einsatz. Die Wege wurden immer schmaler, erst noch Singletrails und dann waren sie kaum noch sichtbar und nur noch durch die, hier typischen, orangenen Markierungen zu erkennen. Da ist es schon sehr hilfreich, wenn jemand weiß, wo es langgeht. Links von unserer Wanderroute lag der See Unnen in strahlendem Blau fast ganz still da.
Durch die Heidelbeerbüsche habe ich unsere Gäste dann zu einem ganz speziellen Rastplatz geführt. Direkt am See auf großen Felsformationen haben wir es uns gemütlich gemacht und unseren Kaffee mit Keksen genossen.
Einfach ein fantastisches Plätzchen. Hugo als Nichtschwimmer hat sich in der Pause als Gefahrensucher beschäftigt und das Wälzen am Abgrund geprobt. Zum Glück ist nichts weiter passiert. Seven hatte derweil, wie immer, alles im Blick. Das, was ihr da am Rande des Wassers seht, sind übrigens Pollen von den Bäumen, die sich dort gesammelt haben. Das ist keine Wasserverschmutzung sondern einfach dem Frühling in Schweden geschuldet.
Und an dieser Stelle möchte ich dann auch endlich das Rätsel um die Überschrift zu diesem Wanderbeitrag lösen: Weder Hugo noch Seven sind Prachttaucher und auch wir Zweibeiner waren nur ein wenig verschwitzt, aber nicht unter Wasser.
Der Prachttaucher ist ein Vogel aus der Gattung der Seetaucher mit 63-75 cm Größe und einer Flügelspannweite von 100-122 cm, der u.a. in größeren Binnengewässern in Nordeuropa heimisch ist. Soweit vielleicht für den einen oder anderen interessant, aber nicht bemerkenswert. Zur Brutzeit ist der Vogel allerdings recht mitteilsam und lässt ein sehr lautes „tu-tui, tui, tui“ ertönen. Diesen Ruf habe ich schon lange immer wieder gehört und bisher war es mir noch nicht gelungen zu bestimmen, welcher Vogel sich da bemerkbar macht. Besonders abends und nachts kann man ihn hier bei uns recht laut hören.
Während unserer Pause haben wir auf dem See einen relativ großen Vogel schwimmen sehen und dann ertönte auch wieder dieser Ruf. Schnell haben wir die App BirdNET geöffnet und dort den Ruf aufgezeichnet. Das kann man dann einschicken und bekommt umgehend Vorschläge mit Wahrscheinlichkeiten, um welchen Vogel es sich handelt. Die Identifikation war diesmal schnell und eindeutig – ein Prachttaucher.
Damit war dieses Rätsel für mich gelöst und immer, wenn ich den Vogel jetzt abends rufen höre, denke ich an unsere schöne Wanderung und die Pause am Seeufer.
Von unserem Rastplatz konnten wir direkt am anderen Ufer die Bucht vom SchwedenParadies sehen – zurück zu schwimmen wäre also der kürzeste Weg gewesen.
Schweren Herzens haben wir dann doch irgendwann von diesem wunderschönen Ausblick losgerissen, unsere Sachen wieder zusammen gepackt und uns zu Fuß auf den Rückweg gemacht. Frisch gestärkt und guter Dinge ging es durch den Wald zurück zu unseren Autos.
Das war ein wirklich ganz fantastischer Tag mit lieben Menschen und Hunden und großartigem Wetter. Habt vielen Dank ihr Drei und ich freue mich schon auf ein Wiedersehen. Aller guten Dinge sind Drei, danach geht es weiter mit best of five, best of seven, usw. 😀