Draußen haben wir eine wunderschön verschneite Winterlandschaft, ich sitze hier an meinem Schreibtisch mit einer großen Tasse Tee, meine beiden Hunde liegen um mich rum und dösen vor sich hin, im Kamin flackert ein gemütliches Feuer. Draußen läuft die Motorsäge und Norbert ist dabei, unseren Holzvorrat für die nächsten Winter aufzustocken.

Es ist Winterpause im SchwedenParadies, wir sind ganz für uns hier mitten im Wald und es kehrt ein wenig Ruhe ein. Trotz aller furchtbaren Katastrophen und Unbilden im Rest der Welt haben wir hier in unserer kleinen Enklave ein schönes und spannendes Jahr verlebt. Wir sind sehr dankbar für das, was hier haben und wo uns das Schicksal vor inzwischen über 10 Jahren hingespült hat.

Wir hatten wieder viele tolle Gäste dieses Jahr, die unser kleines Paradies auch in vollen Zügen genossen haben. Jedes Jahr steigt die Zahl der Wiederkommer und wir freuen uns, dass unser Konzept der Ruhe und Naturverbundenheit so gut ankommt.

Neben meinen geführten Wanderungen kommen auch immer mehr Gäste, die einen Waldbadetag erleben möchten, und diese Tage sind auch für mich immer etwas ganz Besonderes.

Hiervon gibt es keine Fotos und keine Berichte. Diese Tage sind ganz persönlich, ganz privat und ganz individuell. Auch wenn ich mit einem groben Konzept für den Tag mit meinen Gästen starte, so hat ein Waldbadetag doch immer eine eigene Dynamik und ich lasse die Entwicklung gerne zu, die sich im Zusammenspiel mit den Gästen ergibt. Ob alleine, zu zweit, zu dritt oder mit Hund – der Wald hat abseits der Wege viel mehr zu bieten als nur Bäume.

Von Februar bis Oktober bin ich dieses Jahr mit meinen Gästen gewandert und im Juni hat ein neuer Wanderguide bei uns Einzug gehalten.

Connor MacLeod von Kaldaha ist der neue Highlander bei uns. Ein Riesenschnauzer-Rüde mit jeder Menge bunter Glitzerknete im Kopf, der uns alle zum Lachen bringt mit seinem fröhlichen Wesen. Im Oktober ist er schon unerschrocken und unermüdlich mit uns mitgewandert.

Jetzt aber genug von mir und endlich zu eurer Preisverleihung:

Der Preis für den ältesten Wanderhund geht dieses Jahr an die bezaubernde Reina, die trotz ihrer 13 Jahren und dem fehlenden Gehör unsere Wanderung entlang der alten Bolmen-Bahnlinie in vollen Zügen genossen hat. Trotz der noch kühlen Temperaturen im April hat sie sich das Fußbad im Bolmen nicht nehmen lassen. Ich hoffe, ich bin im Alter auch immer noch so fit.

Den Preis für den Glückshund des Jahres möchte ich an Hugo verleihen. Als Tierheimhund mit schwarzem Fell und auch noch in betagtem Alter, wäre er eigentlich dazu verdammt gewesen, sein Leben hinter Gittern zu fristen. Statt dessen hatte er das große Glück, sich in die Herzen von zwei Menschen zu schleichen, die ihm mit viel Hundeverstand und Liebe ein tolles, neues Leben geschenkt haben. Es hat super viel Spaß gemacht, mit euch zu wandern und ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung in 2023.

Die ganzen Jahre vorher waren immer Kim und Marlies mit ihren Hunden bei der Preisverleihung dabei. Gäste, die inzwischen so oft da waren, dass aus herzlicher Gastfreundschaft eine private Freundschaft entstanden ist. Damit ihr nicht mit den Augen rollt und „Ach, die schon wieder“ denkt, wandern diese beiden nun außer Konkurrenz mit.

Das Beste soll man sich ja immer für den Schluss aufheben und dieses Jahr gab es einen Gast, den ich bei allen lieben Gäste noch besonders hervorheben möchte. Den Preis an ein ganz besonderes Hund-Mensch-Team verleihe ich an Andrea und Giga. Unser Wohlfühlhaus Hubi war für die beiden der Startpunkt für ein großes, 4-wöchentliches Abenteuer und auch ein bisschen ein Start in einen neuen Lebensabschnitt. Wir sind zusammen gewandert und haben auch einen gemeinsamen Waldbadetag genossen. Andrea wusste glaube ich zu dem Zeitpunkt noch gar nicht, wieviel Potential in ihrem 6-beinigen Team steckt. Für den Mut, dem eigenen Herzen zu folgen, fehlte noch ein kleiner Anstoß und ich denke, wir konnten mit der Zeit bei uns dazu einen Beitrag leisten.

Wenn du merkst, dass dich etwas glücklich macht, dann mach einfach weiter. Es muss für andere keinen Sinn ergeben.

Danke an alle unsere Gäste. Jede Wanderung war für mich etwas Besonderes, auch wenn nicht jeder einen Preis bekommen hat. Ich denke gerne an unsere gemeinsame Zeit im Wald zurück und freue mich immer über eure entspannten Gesichter.

Auch im nächsten Jahr schnüren wir wieder gerne mit euch die Wanderschuhe und bis die Saison startet erkunden wir auf 8 Pfoten und 2 Füßen wieder neue Pfade, um euch ein wenig aus dem Alltag zu entführen.

Schön, dass ihr unsere Gäste wart und herzlich willkommen zu einem paradiesischen Urlaub in 2023.