Fast jeder von euch kennt das wahrscheinlich: Der Urlaub rückt näher und die unerledigte Arbeit stapelt sich noch auf dem Schreibtisch. Natürlich müssen bestimmte Projekte noch abgeschlossen werden, bevor man fährt, Fristen wollen eingehalten und alles soll strukturiert und ordentlich übergeben werden.
Dann geht es endlich in den langersehnten Urlaub – Entspannung pur, keine Termine, einfach nur die Tage genießen. Und was passiert? Der Körper meldet seine Ansprüche an und die permanente Überforderung der Gesundheit fordert ihren Preis: Kopfschmerzen, bleierne Müdigkeit und Grippesymptome verderben in den ersten Tagen den Spaß.
So ging es diesmal ein Stück weit meinen Wandergästen. Sie wären auch gerne zu uns in die Ferienhäuser gekommen, aber wir waren schon komplett ausgebucht. Um eine Lösung nicht verlegen hat Marion einfach einen Campingplatz in der Nähe gesucht und mit ihrem Wohnwagen das eigene Wohnzimmer mitgebracht.
Drei Wanderungen hatten wir für die Tage vereinbart, aber ich hatte gleich bei der Buchung im Januar eingeschränkt, dass bei zu großer Hitze die Touren kürzer ausfallen werden als geplant, um Mensch und Hund nicht zu überfordern.
Für die ersten beiden Termine am Montag und Dienstag hatten wir noch Glück, es war trocken, aber vielfach bewölkt, nicht zu warm und somit ein gutes Wanderwetter.
Am ersten Tag haben wir uns direkt am Campingplatz getroffen und sind von dort am Bolmen entlang durch Feld und Wald gewandert. Da wir uns bisher noch nicht persönlich getroffen hatten und ich die Fitness der beiden nicht einschätzen konnte, gab es unterwegs immer die Frage „Links in Richtung Campingplatz oder rechts noch eine größere Runde?“.
Durch blühende Diestelfelder mit einer riesigen Anzahl Schmetterlinge führte uns der Weg. Marion war absolut unerschrocken, was die Strecke betraf. So haben wir Vier insgesamt knapp 16 km zurückgelegt. Ihr Mann hat uns am ersten Tag noch nicht begleitet. Sein Körper hat den oben beschriebenen Urlaubs-Tribut eingefordert.
Am Dienstag war uns Wanderern das Wetter auch noch wohlgesonnen: Bewölkt und nicht zu warm. Wir haben uns an der Kirche in Odensjö verabredet, um Richtung Byholma zu fahren und dort die Wege unsicher zu machen. Diesmal war Stefan mit von der Partie, und so sind wir zu fünft auf 6 Füßen und 8 Pfoten unterwegs gewesen.
Der große Buchenwald dort im Naturreservat ist einfach ein Traum. Gleich zu Anfang haben wir auf der alten Bahnstrecke einen alten Schwellennagel als Souvenir gefunden und später gab es dann auch noch ein paar Pilze für das Abendbrot.
Eine gemütliche Pause am See durfte auf der Tour natürlich auch wieder nicht fehlen. Auf den Steinen am Wasser war es direkt so kühl, dass wir uns eine zusätzliche Jacke angezogen haben.
Auf dem Rückweg am Nachmittag ließ dann die Kondition ein wenig nach und die Sonne kam mehr und mehr zum Vorschein und ließ uns schwitzen. Da haben wir uns dann doch für die kürzeste Strecke zum Auto entschieden und auf unnötige Abzweigungen verzichtet.
Marion und Stefan haben fasziniert die riesigen Ameisenhaufen am Wegesrand bewundert und ich weiß gar nicht genau, auf welche Anzahl wir insgesamt gekommen sind, aber ich meine es waren mehr als 15 Stück.
Am Ende standen dann auch fast 17 km auf der Uhr, also müssen wir uns mit der Tour wirklich nicht verstecken.
Für Mittwoch war ein Ruhetag angesagt und Donnerstag wollten wir uns dann gemeinsam auf die letzte Runde machen. Etwas kürzer war von Anfang an geplant, weil Marion und Stefan am Freitag leider schon wieder die Heimreise antreten mussten.
Aber auch das Wetter hat gnadenlos eine längere Wanderung verhindert. Die Sonne brannte vom Himmel und Marion wurde klar, warum ich im Vorwege schon so vehement längere Touren bei der Hitze abgelehnt hatte.
Trotzdem sind wir schön gewandert, haben noch einmal den Bolmen von der Landseite aus erkundet und die beiden konnten vergleichen, bis wohin sie mit dem Kajak gekommen waren.
Nach drei gemeinsamen, schönen Tagen haben wir uns dann verabschiedet und vielleicht zieht es euch ja irgendwann einmal wieder nach Schweden in die Ruhe am See. Diesmal dann vielleicht auch ohne direkte Nachbarn auf dem Campingplatz, sondern ganz entspannt in einem Häuschen im SchwedenParadies.