Über Facebook hatte ich wieder Kontakt zu netten Schwedenurlaubern, die Lust auf eine geführte Wanderung mit mir hatten.
Schnell waren die Eckdaten zu Länge und Schwierigkeitsgrad, Personen- und Hundeanzahl, Datum und Uhrzeit abgestimmt. Pünktlich zu High Noon haben wir uns an der Kirche in Odensjö direkt am Bolmen getroffen.
Tanja und Axel haben mit ihrer Hündin Sunny die weite Reise von Wien in den hohen Norden nach Skandinavien angetreten, um einmal hier die Welt zu erkunden. Ich durfte Teil dieses Abenteuers sein und konnte die beiden umfangreich mit Infos zu Schweden versorgen.
Zu Beginn unserer Tour hat es ein wenig angefangen zu nieseln, aber der bekannte Voodoo-Zauber mit dem Anziehen der Regenjacke hat das schlechte Wetter vertrieben. Schon kurz darauf sind wir durch den Sonnenschein gewandert.
Ein kurzer Marsch durch Odensjö und dann sind wir am Hembygdspark schon eingetaucht in die wunderschöne Landschaft und die reichhaltige Geschichte unserer Umgebung.
Der Hembygspark ist eine Art Freilichtmuseum und so haben wir die alten Gebäude bestaunt und das speziell für den Bolmen gebaute Ruderboot mit seiner besonderen Form.
Auf Singletrails ging es weiter direkt am See Bolmen entlang, vorbei an jeder Menge Pilzen. Ein Abstecher direkt an den Strand durfte natürlich nicht fehlen. Unsere vierbeinige Begleitung findet Wasser nur bis maximal zum Bauch schön, aber zum Plantschen sind die schwedischen Seen einfach ideal.
Eigentlich war für den Tag nur eine kürzere Tour geplant. Aber bei meiner Frage „wollen wir hier links wieder Richtung Auto oder noch geradeaus ein längeres Stückchen laufen“, hatte ich meine Gäste schon von der Umgebung verzaubert, so dass sie gerne mit mir weitergewandert sind.
Auf der Landzunge bei Löckna haben wir dann eine ausgiebige Rast mit Kaffee, Wasser, Keksen und Knäckebrot eingelegt.
Die erste größere Ansammlung von Steinpilzen hat Axel noch schweren Herzens stehen lassen. Aber auf unserem weiteren Weg haben wir dann doch alle Ausschau gehalten, ob wir nicht weitere Pilze für das Abendbrot finden.
Vorbei ging es an den typischen rot-weißen Schwedenhäusern und schnell wieder mitten hinein in den Wald und weiter auf einem Singletrail.
Tanja hat, wie angekündigt, reichlich Fotos gemacht und Axel und ich haben die Pause genutzt, um uns im Wald zu verstecken. Aber die Spürnase von Sunny hat sich nicht beirren lassen und uns zielstrebig gefunden.
Die Voraussetzungen auf der Strecke, um den erhofften Elch zu sehen, waren sehr gut. Leider ist uns „nur“ ein Eichhörnchen vor die Linse gehüpft. Der guten Stimmung hat das keinen Abbruch getan. Wir haben viel erzählt. Meine Gäste hatten einen ganzen Sack voller Fragen im Gepäck und wir haben mit viel Spaß die Eigenheiten der Schweden, Österreicher und Deutschen verglichen.
Ich habe es sehr genossen Tanja und Sunny auf unserer Wanderung zuzusehen. Mit viel Liebe und gegenseitigem Vertrauen gehen die beiden gemeinsam durch die Welt. Ich habe schon lange kein so harmonisches Hund-Mensch-Duo mehr gesehen. Da ist mir richtig das Herz aufgegangen.
Nach unzähligen Fliegenpilzen von klein bis riesig stand auch endlich wieder ein Steinpilz mitten auf dem Weg. Der Blick in die Runde offenbarte noch drei weitere schöne Exemplare und so hat Axel sein Kopftuch für den Transport geopfert – das Abendessen war gesichert.
Schließlich waren wir doch wieder an unserem Ausgangspunkt angelangt. Wir hatten aber noch Lust auf ein Gruppenbild mit dem Bolmen im Hintergrund als Erinnerung an diesen tollen Tag. Axel hat uns mit der großartigen Selfie-Funktionen seines Super-Handys geradezu sprachlos gemacht. Ich bin immer noch neidisch.
Mit dem Tipp, doch noch über die Bolmenfähre und Bolmsö zurück zum Ferienhaus zu fahren habe ich dann meine lieben Gäste bei leichtem Nieselregen wieder verabschiedet.
Vielen herzlichen Dank an euch Drei, es hat super viel Spaß gemacht.