Gestern haben sich Steffi und Leonie von Kosta auf den Weg zu uns gemacht, damit wir gemeinsam die Natur am Bolmen erkunden konnten.
Ursprünglich wollten die beiden gerne direkt bei uns im SchwedenParadies Urlaub machen, aber unsere beiden Häuser waren schon belegt und so wollten wir nächstes Jahr wieder von einander hören. Dann hat die Neugierde nach dem schönen Schweden aber doch gesiegt und sie haben noch ein schönes Häuschen in Kosta gefunden und gemietet. Die Wanderung wollten die beiden sich trotzdem nicht entgehen lassen und so habe ich mich riesig gefreut, doch so kurzfristig wieder von ihnen zu hören und die beiden dann gestern persönlich begrüßen zu können.
Es war bewölkt, die Sonne kam ab und zu einmal heraus und einen kleinen Regenschauer haben wir auch abbekommen. Insgesamt war es tolles Wanderwetter, nicht zu warm, ein wenig Wind und mit dem berühmten Regenzauber „ich ziehe meine Regenjacke an, dann ist es gleich vorbei“ konnte ich die Regenwolken auch erfolgreich wieder vertreiben.
Wir sind direkt in unserem SchwedenParadies gestartet und haben unseren ersten kleinen Halt im Örtchen Önnekvarn gemacht. Ich habe ein wenig über die Geschichte des heute unscheinbaren Ortes erzählt und währenddessen ist uns auch der gesamte Autoverkehr des Tages mit 2 Fahrzeugen begegnet – das gab natürlich gleich zu Anfang Abzüge.
Weiter ging es, weg von der „großen“ Straße in den Wald und auf Waldwegen und Singletrails durch die wunderschöne Natur. Die Hunde haben jede Menge geschnuppert und waren einhellig der Meinung, dass wir Menschen viel zu langsam unterwegs waren. Leonie hat ein kleines Vogelkind auf dem Waldboden entdeckt, dass auf die nächste Fütterung durch die Elterntiere wartet und dann haben wir unsere erste Kaffeepause direkt am See Bolmen gemacht. Auf einem kleinen Sandstrand saßen wir gemütlich in der Sonne und haben dem Plätschern der Wellen gelauscht.
Am Ufer des Bolmen entlang haben wir unseren Weg fortgesetzt und auf meine Fragen „weiter oder Richtung Auto“ hat Steffi immer tapfer mit einem „Nöö, ein Stückchen können wir gerne noch“ geantwortet.
Bei einer zweiten Kaffeepause auf ein Bank am Wegesrand war unerwartet meine Reaktion gefragt: Durch plötzliches, unangekündigtes Aufstehen hat mein Gast versucht das Gleichgewicht der Bank zu destabilisieren und mich von der Bank fallen zu lassen. Aber meine katzengleichen Reflexe konnten dies erfolgreich verhindern. So war auf jeden Fall der Abzug mit den Fahrzeugen zu Anfang unserer Tour ausgeglichen.
Meine Wandergäste waren unermüdlich und so sind wir immer wieder abgebogen von den größeren Wegen und haben auf alten Harvesterspuren und Wildwechseln die Wälder Schwedens hautnah erwandert.
Hier habe ich jetzt meinen zweiten Punktabzug für den Tag hinnehmen müssen. Uns ist auf einem breiteren Waldweg eine Gruppe von ca. 6 Leuten mit Kind entgegengekommen – ich bitte hierfür erneut um Entschuldigung, dass hätte nicht passieren dürfen.
Ich konnte die Situation zum Glück dadurch etwas entschärfen, dass wir vor der direkten Begegnung links auf eine kleine Spur in den Wald abgebogen sind. Als die Spur aufhörte und ich einfach weiter querfeldein gegangen bin, kam Steffi erstmals der Gedanke, dass ich sie mitten im Wald zurücklassen könnte. Aber so etwas tue ich niemals und wenn, wird euch dort niemand jemals wiederfinden 😀
Plötzlich waren beide Hunde der Meinung wir müssten massiv an Tempo zulegen und tatsächlich, weit hinten im Wald habe ich noch den grauen Hintern eines Elchs verschwinden sehen. Das war auch wirklich nicht der klassische Trick eines Guides à la „Da, durch die Bäume kannst du den Elch sehen … ach, jetzt ist er weg!“. Der Elch war wirklich da und die Hunde haben mir Recht gegeben, aber perfekt war die Begegnung zugegebener Maßen nicht.
Dann kamen wir, sehr zur Freude von Steffi, auch wieder auf einen „richtigen“ Weg und plötzlich konnte man über die Bäume Hausdächer sehen – die Zivilisation – oder unser Örtchen Karsnäs.
Auf einem letzten Abstecher von der Straße in den Wald ist selbst die unermüdliche Leonie im Gänsemarsch hinter Seven hergegangen. Wir haben ihr gesagt, sie hätte es in den Pausen lieber so machen sollen wie Seven und sich nicht stattdessen mit Waldarbeiten beschäftigen. Die kleine Maus war richtig müde.
Nach gut 5 Stunden waren wir dann wieder an unserem Startpunkt angelangt und meine beiden Gäste sind glücklich und zufrieden zurück zu ihrem Ferienhaus gefahren.
Wie es hier in Schweden heißt: Tack för idag – Danke für den schönen Tag. Toll, dass ihr da wart und wir uns schon dieses Jahr kennenlernen konnten. Es hat super viel Spaß gemacht und ich freue mich auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr, dann ja vielleicht sogar direkt in unseren Häusern.
Nachtrag: Am Abend hat mich dann noch dieses Foto von Leonie erreicht 🙂