Nahrungsmittel in Schweden

Es ist immer wieder schön , wenn neue Gäste kommen! Manchmal hört man das Auto kommen, der Schlüsselkasten wird gesucht und gefunden, das Auto wird ausgeladen und das Haus wird langsam in Besitz genommen, der Urlaub beginnt…

Wir begrüßen die Neuankömmlinge meist am nächsten oder übernächsten Tag persönlich. Uns macht es immer wieder Spaß, neue Leute kennen zu lernen und wir sind jedes Mal gespannt, wer uns erwartet. Die Gäste wahrscheinlich auch.

Manchmal sind wir schier erschlagene davon, was an Vorräten mitgebracht wird in den Urlaub: Kistenweise Getränke, wie Wasser, Cola, Bier etc., sackweise Kartoffeln, Paletten von Tomaten, Großpackungen Nudeln, Kühltaschen voller Grillgut, Kaffeemaschinen, Holzkohle, Grills und so weiter und so fort.

Wir kritisieren das nicht sondern möchten etwas aufklären und beruhigen mit der Information, dass es in Schweden mittlerweile sogar Nahrungsmittel und Dinge des täglichen Bedarfs zu kaufen gibt.

Wir sind immer noch in Europa. Der Geschmack der Schweden ist bei Essen und Trinken, von einigen Ausreißern abgesehen, gut mit dem der Deutschen vergleichbar. Man bekommt hier in den Läden alles, aber auch wirklich alles, was man braucht und auch jede Menge Sachen, die man nicht braucht. Es gibt vom kleinen Laden im nächsten Dorf bis zum Riesen-Supermarkt in der Stadt alle Abstufungen von Läden für Lebensmittel. Das Sortiment ist so breit aufgestellt, dass man sich problemlos in Schweden mit allem versorgen kann, was man braucht.

Auch Vegetarier, Veganer, Lactose- und Gluten-Unverträgliche werden in Schweden fündig. Vielleicht nicht in der gewohnten Breite des Angebots aus dem großen deutschen Supermarkt, wenn zum Einkauf der nächste Dorfladen betreten wird. Aber in den Städten und den größeren Supermärkten gibt es deutlich mehr, als das Herz und der Appetit begehren.

Natürlich machen wir es niemandem madig, die eigenen Vorräte mitzubringen. Wenn ihr einen Ferienhaus-Urlaub macht, tut ihr zunächst eurem Ferienhausvermieter etwas Gutes – das ist auch sehr löblich.

Wenn ihr dann aber alle Vorräte von Zuhause mitbringt, machen insbesondere die kleinen lokalen Märkte, die sich auch auf Touristen und Feriengäste einstellen, praktisch keinen Umsatz. Euch entgeht im Gegenzug der spannende Einkauf in einem anderen Land. Was gibt es hier? Wie heißt es? Wie sieht es aus? Wie schmeckt es? – alles Dinge, die ihr dann nicht erfahrt. Und als Ausgewanderte können wir euch versprechen: Ihr verpasst etwas!

Zum Beispiel die schweren und platzraubenden Dinge, wie Softdrinks oder Wasser in Flaschen müsstet ihr nicht für den ganzen Urlaub mitbringen. Es gibt alles Bekannte und dazu einige bizarre Geschmacksrichtungen (Sprite Minze, Zuckerbrause ohne Geschmack…) in den Läden hier. Das Pfandsystem funktioniert, genauso, wie in Deutschland, mit Rückgabeautomaten in jedem Laden, die alle (einheimischen!) Pfandgebinde schlucken.

Das preisliche Niveau ist, entgegen vieler Legenden und Halbwahrheiten, mit dem in Deutschland vergleichbar. Auch hier ist der Tante-Ema-Laden etwas teurer, als der Mega-Supermarkt oder der Discounter.

Vielleicht ist es ja ein Denkanstoß, sich mit dem Notwendigen für die ersten Tage einzudecken, die Lieblings-Nahrungsmittel auf die man keinesfalls verzichten kann, mitzubringen und danach einfach mal gespannt zu schauen, was man im Gastland so erleben kann.

Wenn wir an einen unserer ersten Schwedenurlaube in 2002 denken, müssen wir immer wieder schmunzeln. Wir waren schon richtig „schwedenerfahren“ und kannten uns aus! Von daher brauchten wir natürlich nicht mehr so viel mitzunehmen sondern wollten uns vor Ort eindecken. Gesagt – getan. Ab in den Supermarkt. Unter anderem brauchten wir Frühstücksbrötchen. Also ab ans Brotregal. Aha, da sind Baguettes. Prima. Vtitlök-Baguette. Klasse. Vit ist was mit weiß und lök… keine Ahnung. Wird wohl so was wie Weizen sein… Mitgenommen und stolz zurück zum Ferienhaus gefahren. Was wir alles einkaufen können!! Dann am nächsten Morgen das Frühstück vorbereitet, die Baguettes in den Ofen, ein Ei gekocht und… hm… irgendwas riecht hier… anders als sonst… das kommt aus dem Ofen…. Ein beherzter Griff zum Wörterbuch konnte uns dann dahingehend belehren, dass vit tatsächlich weiß heißt und lök leider nicht Weizen. Lök ist das schwedische Wort für Zwiebel. Weiße Zwiebel… oh nein, Knoblauch-Baguette zum Frühstück gekauft!!! Na und? Eine nette Anekdote und der Tipp für uns (damals) und andere, die wenig schwedisch-kundig sind: Nehmt ein kleines Wörterbuch mit zum Einkaufen.

Aber, auch angeichts solcher kleinen Malheure, versprochen: Verhungern und verdursten müsst ihr in Schweden ganz sicher nicht!

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