Das SchwedenParadies liegt mitten im småländischen Wald ganz am Ende einer Waldweg-Sackgasse. Natur pur. Ruhe und Abgeschiedenheit. Kein Durchgangsverkehr. Keine Autos, keine Motorräder und keine LKWs, die ständig nerven.
Wirklich nichts davon? Na ja, ein paar wenige fremde Fahrzeuge waren es ab und zu dann schon mal. Und leider wurden es immer mehr:
Beeren- und Pilze-Sammler haben den Wald gescannt – bequemerweise aus dem Auto heraus.
Ausflügler wollten schauen, ob man hier an den See kommt – natürlich mit dem Auto.
Manche potenziellen Gäste wollten mal schauen, wo und wie unsere Ferienhäuser liegen – mal kurz aus dem Auto.
Wohnmobilisten suchten ab und an wilde Stellplätze für die Nacht – mit dem Wohnmobil, na klar.
Es herrschte allerdings nie reger Verkehr. So weit – so gut.
Die Begeisterung für Wohnmobilurlaub wuchs, insbesondere bei deutschen Urlaubern, im Rahmen der Pandemie massiv. Mit ihr leider auch der dumme Irrglaube, das Allemannsrätt würde überall in Schweden freies Campieren mit dem Wohnmobil erlauben. Dabei ist es so einfach: Hat es einen Motor, fällt es nicht unter das Allemannsrätt!
Mehrmals täglich drehten dann schon 2021 dicke weiße Wohnmobile, originelle Camper-Busse und verwegene Offroad-Camper ihre Runden im Weg zum SchwedenParadies. Gern wurden die Zufahrten zu den Hausgrundstücken und der Platz vor unserer Scheune zum Halten und Wenden genutzt. Wir durften uns immer die gleichen faulen Ausreden und Begründungen anhören.
Das ist unnötig, stört unsere Gäste, nervt uns und der Waldweg zum SchwedenParadies, den wir selbst unterhalten, schottern und freischneiden, wird kaputt gefahren.
Auch viele private schwedische Waldbesitzer sind mittlerweile von dieser allzu kreativen Auslegung des Allemannsrätts duch motorisierte Eigenheimtouristen schwer genervt. Stellt sie doch eine Gefahr Ihres Kapitals und ihrer Investitionen – des Waldes – dar. Trotz größter Trockenheit geht schließlich selten etwas ohne das unvermeidliche Lagerfeuer bei den Wildcampern. Jahr für Jahr werden daher immer mehr Waldwege mit Schildern versehen oder mit Schlagbäumen oder Findlingen blockiert.
Wir haben uns zu diesem Thema Anfang 2023 mit dem Besitzer des umliegenden Waldes und des zugehörigen Weges unterhalten. Den Weg zum SchwedenParadies mit einem Schlagbaum zu versehen, ist natürlich nicht praktikabel. Wir vermieten Ferienhäuser und das letzte, was wir wollen, ist unseren Gästen buchstäblich oder im übertragenen Sinne Steine in den Weg zu legen.
Deshalb haben wir uns für diese Lösung entschieden:

Auch der Weg zum SchwedenParadies ist jetzt mit einem Durchfahrt-Verboten-Schild versehen.
Das Zusatzschild erlaubt nur „behörig traffik“, wörtlich übersetzt „autorisiertem Verkehr“ die Benutzung des Weges. Das gilt selbstverständlich für die aktuellen Gäste unserer Ferienhäuser sowie für regionale Jäger, Bauern, Waldarbeiter, Post und Müllabfuhr. Neugier und die Absicht zum Wildcampen sind hingegen keine Autorisierungen dazu, den Weg zu befahren. Wer sich den Text auf dem Zusatzschild nicht übersetzen kann oder möchte, darf sich auch einfach an das Runde Schild halten.
Jeder Beeren- und Pilzsammler, Neugierige, Interessierte, Tourist, Wanderer und Naturliebhaber ist herzlich eingeladen, den Weg und die Gegend zu erkunden.
Aber bitte nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad.